Akne im Erwachsenenalter
Warum sie entsteht und was helfen kann
Akne ist längst nicht nur ein Thema für Teenager. Auch Personen über 25 Jahre kennen das Problem: Mitesser, entzündete Pickel oder tiefsitzende Knoten, die immer wiederkehren – besonders im Gesicht, am Rücken oder Dekolleté. Doch was viele überrascht: Die äusseren Ursachen und Risikofaktoren für Akne und deren Verschlimmerung können sich verändern: Hormonelle Veränderungen, Ernährung, Stress, Pflegegewohnheiten und bestimmte Lebensstilfaktoren spielen eine grosse Rolle.
Bei Frauen können insbesondere hormonelle Schwankungen rund um den Zyklus, das Absetzen der Pille, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre das Hautbild verändern. Die sogenannte „Spätakne“ betrifft immer mehr Frauen ab 30-40. Bei Männern hingegen sorgt der höhere Testosteronspiegel oft für eine stärkere Talgproduktion. In Kombination mit dickerer Haut und häufig intensiverem Schwitzen, etwa beim Sport, führt das häufiger zu Akne – vor allem auf Rücken und Brust. Auch Rasur, Bartpflege oder der Gebrauch «falscher» (komedogener) Pflegeprodukten können Auslöser sein.
Ernährung
Ein Aspekt, der immer wieder in den Fokus rückt, ist die Ernährung – insbesondere der Zusammenhang zwischen Akne und einem dauerhaft erhöhten Insulinspiegel. Wer regelmässig zu stark zuckerhaltigen Lebensmitteln greift, regt die Insulinausschüttung an. Ein hoher Insulinspiegel kann die Produktion männlicher Hormone (Androgene) steigern, was wiederum die Talgdrüsen aktiviert. Die Folge: fettigere Haut, verstopfte Poren – und mehr Entzündungen. Studien weisen darauf hin, dass eine Ernährung mit niedrigem glykämischen Index – also mit weniger Zucker, Weissmehl und stark verarbeiteten Produkten – das Hautbild verbessern kann. Eine bedeutende Rolle spielt die Genetik – wenn beide Eltern in der Jugend oder im Erwachsenenalter unter Akne litten, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch ihre Kinder betroffen sind.
Hinzu kommen weitere Risikofaktoren, die oft unterschätzt werden:
Stress, Rauchen, Übergewicht sowie bestimmte Medikamente können die Entstehung oder Verschlechterung von Akne begünstigen. Dazu kommen häufig Pflegefehler – etwa zu aggressive und komedogene, porenverstopfende Pflegeprodukte.
Viele Betroffene fragen sich: Woher kommt meine Akne – und was kann ich konkret tun? Ein erster Schritt ist die bewusste Selbstbeobachtung. Notiere dir z. B. über ein bis zwei Monate:
- Wo genau treten die Unreinheiten auf? Kinn & Hals: eher hormonell | Stirn & Rücken: eher stress- oder ernährungsbedingt
- Wann verschlechtert sich deine Haut? Um den Eisprung? Nach bestimmten Mahlzeiten? In stressigen Phasen?
- Was benutzt du zur Hautpflege und Reinigung?
- Enthalten deine Produkte Alkohol, Duftstoffe oder ölige Inhaltsstoffe?
- Wie sieht deine Ernährung aus? Häufig Zucker, Milchprodukte, Weissmehl oder Proteinshakes?
- Wie ist deine Lebenssituation? Viel Stress? Bewegungsmangel? Rauchen? Gewichtszunahme?
Diese Beobachtungen helfen dir – und ggf. auch deinem Dermatologen oder deiner Apothekerin – mögliche Auslöser zu erkennen und gezielt gegen sie vorzugehen. Oft sind es kleine Veränderungen im Alltag, die eine grosse Wirkung zeigen.
Fazit
Akne im Erwachsenenalter ist keine Seltenheit – sie hat viele mögliche Ursachen, darunter Hormone, bestimmte Pflegeprodukte, Stress, Ernährung, genetische Veranlagung und Lebensstil. Wer seine persönlichen Auslöser kennt, kann gezielt handeln. Eine individuell abgestimmte Pflege, eine gesunde, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und der Verzicht auf Nikotin sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu klarer Haut.
In der Apotheke oder Drogerie beraten wir dich gerne zu passenden Pflegeprodukten und -Routinen – abgestimmt auf deine persönliche Hautsituation.
Selbst-Check: Woher kommt meine Akne?
Nutze diese Checkliste gemeinsam mit einem einfachen Tagebuch über 1–2 Monate. Beobachte deine Haut und beantworte die folgenden Fragen. Je mehr Punkte du in einem Bereich ankreuzt, desto wahrscheinlicher ist dieser Faktor, dass er für deine Akne verantwortlich sein könnte
1. Hormonell bedingte Akne
☐ Tritt vor allem im unteren Gesichtsdrittel auf (Kinn, Kiefer, Hals)
☐ Verschlechtert sich kurz vor der Menstruation (bei Frauen)
☐ Ich habe die Pille kürzlich abgesetzt oder nehme hormonelle Verhütung
☐ Ich bin in den Wechseljahren oder kurz davor
☐ Ich habe auch Zyklusunregelmässigkeiten oder Stimmungsschwankungen
→ Hinweis auf hormonell bedingte Akne
2. Ernährung & Insulinspiegel
☐ Ich esse häufig Zucker, Weissmehl, Süssigkeiten oder Fast Food
☐ Ich trinke täglich Fruchtsäfte, gesüsste Getränke oder viel Milch
☐ Meine Haut wird nach bestimmten Mahlzeiten deutlich schlechter
☐ Ich verwende Proteinshakes oder Supplements mit Molke (Whey)
☐ Ich habe Verdauungsprobleme oder starke Blutzuckerschwankungen
→ Hinweis für ernährungsbedingte Akne
3. Stress & Schlaf
☐ Meine Haut verschlechtert sich in besonders stressigen Zeiten
☐ Ich habe oft zu wenig oder unruhigen Schlaf
☐ Ich neige zu innerer Unruhe, Gereiztheit oder Druckgefühl
☐ Ich merke, dass meine Haut schneller fettet, wenn ich gestresst bin
→ Möglicherweise stressbedingte Akne
4. Pflege & Kosmetik
☐ Ich verwende stark duftende oder alkoholhaltige Pflegeprodukte
☐ Ich reinige mein Gesicht selten oder nur mit Wasser
☐ Ich benutze viele verschiedene Produkte – aber ohne System
☐ Ich habe keine Produkte speziell für unreine oder reifere Haut
☐ Meine Haut fühlt sich oft überpflegt, trocken oder gereizt an
→ Mögliche pflegebedingte Akne durch ungeeignete Produkte oder Routinen
5. Mechanisch oder umweltbedingt
☐ Ich trage oft Maske, Helm oder Kleidung, die reibt (z. B. am Kinn, Rücken)
☐ Ich habe Akne nur an Stellen mit Reibung oder Schweissbildung
☐ Ich rasiere mein Gesicht oder meinen Ober-Körper oft
☐ Ich schwitze stark und dusche danach nicht immer direkt
☐ Ich habe Akne besonders im Sommer oder nach dem Sport
→ Hinweis auf mechanische oder reibungsbedingte Akne
Tipp: Dein Akne-Tagebuch – so funktioniert’s
Notiere dir täglich:
- Hautzustand (1–5)
- Besondere Vorkommnisse (Stress, Zyklus, Ernährung, Pflegeprodukte)
- Ort der Unreinheiten
- Ernährung (v. a. Zucker, Milch, Weizen)
- Schlafqualität & Stresslevel
Nach 1–2 Monate kannst du mit der Checkliste abgleichen, welche Muster sich zeigen. Je nachdem, was du herausfindest, kannst du gezielt anpassen – z. B. die Ernährung optimieren, die Pflege umstellen oder versuchen Stress zu reduzieren.
Und was sagt dein Selbstcheck?
Wenn du erste Hinweise auf mögliche Auslöser gefunden hast, unterstützen wir dich gerne dabei, die richtigen nächsten Schritte zu gehen.
Komm einfach bei uns in der Apotheke oder Drogerie vorbei –
wir nehmen uns Zeit für deine Haut, beraten dich persönlich und helfen dir, passende Pflege- und Behandlungslösungen zu finden.
Gezielt und wirksam.